Die „Überflieger“ vom Bim

Wer kennt das Haus und den Garten der Kinderkrippe Bimsalasim in Niederhadamar aus der Vogelperspektive? Die Gäste und die Erzieherinnen der Kinderkrippe Bimsalasim feierten ihr dreißigjähriges Jubiläum auf dem Flugplatz in Elz und flogen mit Motorflugzeugen über ihre zweite Heimat.

In den Morgenstunden des 12.September 2021 kündigte der dichte Nebel einen sonnigen Spätsommertag an. Die umfangreichen Vorbereitungen für das Fest lohnten sich. Corona machte es nicht einfacher. Hygienevorschriften und Kontrollen der Impfungen am Eingang, sowie ein Testzelt für Ungeimpfte, auch da waren Eltern im Einsatz, gehören heute zum Alltag.  Aber die Besucher verhielten sich vorbildlich und wurden herzlich mit einem Glas Sekt empfangen.

Sie erwartete ein abwechslungsreiches, buntes Programm. Die erste Vorsitzende, Nicole Maisel, begrüßte die Anwesenden und stellte die Entwicklung der Elterninitiative in dreißig Jahren vor. Fünf Frauen gründeten 1991 die erste Betreuungseinrichtung im Landkreis für Kinder unter drei Jahren. Dabei galt es, viele Widerstände zu überwinden. Der Mietvertrag für ihr erstes Quartier in der Hexenschlucht wurde nach fünf Jahren gekündigt, die Krippe stand vor dem Aus. Ehrenamtliche und Eltern setzten sich mit großem Engagement und viel Herzblut ein und zogen nach kurzer Übergangsfrist im Altenheim der AWO in Hadamar in die umgebauten Räume eines Wohnhauses in der Plauderstraße ein. Die Betreuung von Kleinkindern in Kindertagesstätten hatte sich noch nicht etabliert, Eltern und Erzieherinnen sahen sich Vorurteilen ausgesetzt. Minimale finanzielle Förderung erschwerte die pädagogische Arbeit. Der Anbau im Jahr 2013 verdoppelte die Zahl der Plätze auf 48 Kinder. Die finanzielle Situation verbesserte sich, denn inzwischen erhielten die Krippen deutlich höhere, staatliche Fördergelder. Auch die Stadt Hadamar sorgt für eine kostendeckende, finanzielle Unterstützung der Kinderkrippe Bimsalasim.

Zum Schluss bedankte sich Frau Maisel bei der langjährigen Leiterin Claudia Brose-Kieckhöfel, dem einmaligen Erzieherteam und Markus Sabel für ihr Engagement. Sie alle sind das Herz der Krippe, das auch für Außenstehende spürbar und sichtbar wird.  

Frau Langel als Vertreterin der Stadt knüpfte in ihrer Ansprache daran an, dass die Initiative der Ehrenamtlichen, der seit Jahren unveränderte Vorstand der Elterninitiative in Kooperation mit einem kompetenten Erzieherteam das Bim ausmacht: professionell, aber dennoch familiär und unkonventionell. Frau Langel übereichte im Auftrag der Stadt eine Geldspende, der Landkreis gratulierte ebenfalls mit einem finanziellen Beitrag.

Nicole Maisel stieß mit Susanne Langel auf eine weitere, produktive Zusammenarbeit an, schnitt als Gastgeberin die zweistöckige Geburtstagstorte an und bot dem Ehrengast das erste Stück des Kuchens an.

Bemerkenswert, dass so viele Eltern, allen voran die talentierte Geburtstagstortenbäckerin, ein leckeres Kuchenbuffet zusammenstellten.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte ein DJ, der im Vorfeld die Lieblingslieder der Kinder und Erwachsenen erfragt hatte. Der Mediengestalter hatte auch eine bebilderte Publikation zur Entwicklung des Bim zusammengestellt, die jeder als Erinnerung mitnehmen durfte. 

Die Kinder konnten an den Spielstationen Entchen angeln, im Sand versteckte Schmucksteine suchen, eine Schatzkiste bekleben, malen oder auf der Hüpfburg toben. Sie hörten ganz gebannt beim Kindertheater die Geschichte vom „Pommesgemüsetraum“. Beim Kinderschminken verwandelte sich so manches vertraute Gesicht in einen gefährlichen Löwen.

Die Erwachsenen erlebten in einer Diashow den Kitaalltag, blätterten in einem Album mit alten Fotos, schauten sich die Pressedokumentation an und kamen mit anderen Eltern und den Erzieherinnen ins Gespräch.

Und das war der Höhepunkt: Die Flugzeuge, die starteten und landeten, faszinierten klein und groß. Ein riesiger Tower sorgte für die Sicherheit von Fluggästen und Pilot. Wer sich traute, konnte auch mit einem kleinen Motorflugzeug zu einem Rundflug starten und die Perspektive wechseln.

Das Bim von oben, wann hat man mal diese Gelegenheit?

Die Rückkehrerschwärmten von ihren spektakulären Eindrücken. Das Flugplatzteam zählte 49 Flüge.

Natürlich war auch für Essen und Trinken gut gesorgt. Heißer Kaffee zum Kuchen, gekühlte Getränke, verschiedene Speisen vom Caterer, ein Food-Truck und ein Eiswagen erfüllten fast alle Wünsche.

Am Ende unterstützten tatkräftige Helfer das Team der Kinderkrippe beim Aufräumen.

Fazit der Veranstaltung: Schön war’s!

Die Erzieherinnen sagen allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben und besonders dem Flugplatzteam, dass dieses Fest in diesem wunderbaren Rahmen erst möglich gemacht hat, ganz lieben Dank.  

Verfasst von Ingrid Bayer

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